BETON Berlin 17 | Julie Chovin
Date: Friday, April 12, 7-10pm
Location Oranienstraße 1, 10999 Berlin
Ora1, 50x50x70cm, Papier, Holz, natürliche Farben (Rote Beete, Rotkohl, Kurkuma), Tusche, Milch, Leim, Holz, Heftklammern, 2024.
In Berlin offenbart sich eine deutliche Kluft zwischen der Wohnungsbaupolitik und den Bedürfnissen der Bevölkerung. Oft dominieren die Interessen der Immobilienlobby die Planung und Umsetzung von Bauprojekten, was seit Jahrzehnten zu einer fehlgeleiteten Stadtentwicklung führt. Brach- und Freiflächen im städtischen Raum sind äußerst wertvolle Ressourcen Berlins. Angesichts des aktuell starken Drucks auf Wohnraum und Gewerbegebiete sollten wir jedoch ihre Bedeutung und Möglichkeiten erkennen.
BETON Berlin hat sich bereits mehrfach mit diesen Flächen beschäftigt, da sie auch im Kontext der städtischen Transformationsprozesse nach dem Zweiten Weltkrieg und der Wiedervereinigung Freiräume sowie wichtige Experimentierfelder für Kreative waren und immer noch sind. Anstatt sie unbebaut zu lassen oder zu überbauen, sollten sie als wertvolles Potenzial für städtische Nachhaltigkeit und Lebensqualität genutzt werden und unbedingt eine Beteiligung der Kiez-Nachbarschaft in den Gestaltungsprozessen ermöglichen. Es ist an der Zeit, Brach- und Freiflächen als Chance und nicht als Leerstand zu betrachten.
Für BETON Berlin 17 wird Julie Chovin sich mit einer Freifläche befassen, die im Immobilienjargon als "Juwel" bezeichnet wird. Dabei stehen die zukünftige Nutzung dieser und die Architektur im Fokus ihrer künstlerischen Arbeit. Chovin untersucht "sterile Neubauarchitekturen", durchbricht ihre Sterilität und lässt sie im Prozess wieder verschwinden. Ihre Aneignung des "Juwels" und die kritische Reflexion über geplante Architektur präsentiert sie subtil und filigran und macht das Unvorstellbare temporär wahrnehmbar.
BETON Berlin 17 | Julie Chovin
Ora1, 50x50x70 cm, paper, wood, natural colors (beetroot, red cabbage, curcuma), Indian ink, milk, glue, wood, staples, 2024.
In Berlin there is a significant divide between housing policy and the needs of the population.The interests of the real estate lobby often dominate the planning and implementation of construction projects, which has led to misguided urban development for decades. Fallow and open spaces in urban areas are extremely valuable resources in Berlin. However, given the current severe pressure on housing and commercial areas, we should recognize their importance and opportunities. BETON Berlin has already dealt with these areas several times, as they were and still are open spaces and important experimental fields for creative people in the context of the urban transformation processes after the Second World War and reunification.
Instead of leaving them undeveloped or building over them, they should be used as valuable potential for urban sustainability and quality of life and should definitely enable the neighborhood to participate in the design processes. It's time to look at brownfield and open spaces as opportunities and not as vacancies.
For BETON Berlin 17, Julie Chovin will look at an open space that is referred to as a "jewel" in real estate jargon. The future use of these and the architecture are the focus of her artistic work. Chovin examines "sterile new building architectures", breaks through their sterility and allows them to disappear again in the process. She presents her appropriation of the “jewel” and critical reflection on planned architecture subtly and delicately, making the unimaginable temporarily perceivable.