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BETON Berlin 3

Anaïs Edely | Waxed City

Location: Allée du Stade, 13405 Berlin Wedding/Tegel
Date: August 16, 2022​

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Die Ausstellung Waxed City findet in einem Randbereich des öffentlichen Raums von Berlin statt und besteht aus einer begehbaren Installation (Hegen) und Performance (Pflegen) der Künstlerin Anaïs Edely. Die beiden Titel beziehen sich auf die rechtliche Pflicht des Hegens und Pflegens von Wald und Wild in der deutschen Jagdpraxis. Die Ausstellung möchte eine Parallele ziehen zwischen der ständigen Bewirtschaftung der Natur und der des Körpers.

 

Hegen - begehbare Installation
Die Dimensionen des Raumes entsprechen denen einer üblichen Waxing-Kabine. Der geschlossene, aber nach oben hin offene Raum wird in Kosmetikstudios als Sichtschutz benutzt. Die Kabinen sind üblicherweise mit einer Behandlungsliege, einem Hocker, einem Regal und einem Topf mit heißem Wachs ausgestattet, um sich von einer Depiladora (Kosmetikerin) bevorzugte Körperstellen enthaaren zu lassen. Bei der Haarentfernung mit Wachs oder Zucker werden die Haare mitsamt Wurzel entfernt
und wachsen langsamer und weniger stark nach als beim Rasieren. Im Narrativ der Konsumgesellschaft ist die Haarentfernung ein Ritual des Wohlbefindens. Seit den 1990er Jahren ist Brazilian Waxing, das die teilweise oder vollständige Haarentfernung im Intimbereich definiert, in den Habitus der Körperpflegekultur aufgenommen worden, auch wenn der Prozess des Waxing als sehr schmerzhaft empfunden wird. Waxing wird von Menschen aller Geschlechter angewendet, dennoch herrscht in den Studios eine Binarität vor: Das Angebot ist klar unterteilt in Männer- undFrauenbehandlungen, sodass die Kund:innen sich in dieser Zweiteilung verorten müssen. Die künstlerische Arbeit von Anaïs Edely bezieht sich bewusst auf den weiblich gelesenen Körper dem sie zugehört. Während der Ausstellung Waxed City betritt das Publikum die Kabine einzeln durch die Tür, die es hinter sich schließt.

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Pflegen - Performance 30 Minuten / Loop
Eine Behandlungsliege steht auf einer ungenutzten Brache, die von der Natur zurückerobert wird. Eine Performerin geht durch das verwilderte Gras und nähert sich der Behandlungsliege. Sie entkleidet sich, legt sich auf die Liege wo sie eine Reihe von einfachen Bewegungen nachvollzieht, die jede:r Kund:in während eines Enthaarungsprozesses ausführen muss. Diese Bewegungen ermöglichen es der Kosmetikerin, alle gewünschten Körperstellen zu erreichen, um das Wachs aufzutragen und die Haare zu entfernen. Die Bein-Bewegungen werden, bei einige Körperteile die schwer zu erreichen sind, anspruchsvoller wie zum Beispiel bei den Schamlippen oder die Gesäßfalte. Die Performance zeigt die kontinuierliche Bemühung gegen das Wachsen einer natürlichen Behaarung als eine der vielen täglichen Choreografien der Körperpflege, den sich die Verbraucher:innen täglich unterziehen. Die Performance wird während des gesamten Abends als Loop präsentiert.


Performerin: Nane Kahle


Waxed City - kuratiert von BETON Berlin
Teil des Project Space Festival 2022
Montageunterstützung: Messe Service Bau Projekte GmbH Berlin

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The exhibition Waxed City takes place in a peripheral public space in Berlin and consists of a walk-in installation (Hegen) and performance (Pflegen) by the artist Anaïs Edely. The two titles refer to the legal obligation anchored in German hunting practice to preserve and care forests and wild animals. The exhibition aims to draw a parallel between the constant management of nature and that of the body.


Hegen (Preserve) - walk-in installation
The dimensions of the room are those of a Brazilian waxing cabin. The enclosed but upwardly openspace is usually used as a sight screen in beauty studios in popular urban areas. The space is equipped with a treatment table, a stool, a shelf and a pot of hot wax to have any body parts waxed by a depiladora (beautician). Waxing or sugaring removes the hair along with the root. Hair regrowth is slower and less strong than with shaving.
In the narratives of the consumer society, hair removal is a ritual of well-being. Since the 1990s, Brazilian waxing, which defines the partial or total removal of hair from intimate areas, has become part of the body care culture even if it is considered very painful. Waxing is used by people of all genders, yet binarity prevails in the studios: The offer is clearly divided into male and female treatments, so that the customers have to position themselves within this dichotomy. Anaïs Edely‘s work consciously refers to
the female body.

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Pflegen (Care) - Performance 30‘ Loop
A treatment table stands on a wasteland that is being reclaimed by nature. A performer walks through theovergrown weeds and approaches the treatment table.  She undresses, lies down on the table where she follows a series of simple movements that every client must perform during a depilation process. These movements allow the beautician to reach all the desired areas of the body to apply the wax and remove the hair. The leg movements become more challenging for some parts of the body that are difficult to reach, such as the labia or the buttock fold.

 

The performance highlights the continuous effort against the growth of natural hair as one of the many daily choreographies of body care that the consumers undergo. The performance is presented as a loop throughout the evening.
Performed by Nane Kahle


Waxed City - Curated by BETON Berlin
Part of the Project Space Festival 2022
Installation support by Messe Service Bau Projekte GmbH Berlin

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